Abschalten und den Wald mit allen Sinnen erleben
Zusammen mit der WfbM Marktredwitz führt die Umweltstation ÖBI Hohenberg Projekttage zum Thema „Waldbaden“ durch. Das Projekt wird dankenswerterweise von der Bürgerstiftung Kerscher aus Nürnberg finanziert.
Coronakonform gehen die TeilnehmerInnen in Kleingruppen im Wald „baden“. Dies ist eine willkommene Abwechslung zur Arbeit und zum Stress in der WfbM.
In nur kurzer Entfernung zur WfbM befindet sich im Stadtwald von Marktredwitz ein geeignetes Waldstück, welches im Zugang auch weitgehend barrierefrei ist.
Als Erstes kommen die „Waldbadenden“ im Wald an, erden sich, schließen die Augen und spüren den Wald mit allen Sinnen. Erste Aufgabe ist es, fünf Geräusche zu hören. Kommen diese aus der Natur oder aus der Zivilisation? Als Nächstes erleben die TeilnehmerInnen in einer kleinen Meditation den Jahreslauf eines Baumes. So zum Beispiel, wie die jungen Blätter sich im nahenden Winter in einer Knospe zurückziehen, um im kommenden Frühling wieder zu neuem Leben zu Erwachen. Natürlich darf auch jeder einen Baum umarmen.
Danach geht es ein Stück weiter- und zwar ausgerüstet mit unterschiedlichen Utensilien zum Perspektivenwechsel. Mit Spiel, Insektenaugenlupe und Pappröhre wird der Wald einmal anders erlebt.
Beim nächsten Halt erfahren die TeilnehmerInnen, wie das Wachstum eines Baumes auf wundersame Weise vonstattengeht. Wie wird aus einem winzigen Baumsämling ein großer und starker Baum? Die Natur macht das ganz von selber. Neben Regenwasser, welches im Waldboden gespeichert und mit Mineralien versetzt wird produziert der Baum in seinen Blättern mithilfe der Sonne Traubenzucker. Ein wichtiger Nebeneffekt dieser „Photosynthese“ ist die Sauerstoffproduktion, also die gute Luft, die wir Menschen und alle Lebewesen zum Atmen und Leben brauchen! Dieses Baumwachstum wird nachgespielt, indem das Wasser und der Traubenzucker von unten nach oben bzw. von oben nach unten transportiert wird. Dabei darf auch ausnahmsweise geschlürft und geschmatzt werden!
Zum Abschluss des meditativen Walderlebnisses ist Kreativität gefragt. Baumgesichter und Mandalas aus Naturmaterialien runden den Waldtag ab. (Susanne Bosch)